Tanja Ghetta
geboren am 3. November 1973

Manchmal denke ich es wäre besser 1983 zu schreiben. Aber was mache ich dann falls ich Sie einmal treffe? Deshalb lasse ich jetzt halt 1973 stehen. Dann können Sie sagen, na so was, Sie schauen ja mindestens aus wie 1983 geboren. Der Vorteil, wenn Sie so was sagen ist, dass Sie mir dann gleich sympathisch sind. Und wer will mir nicht sympathisch sein?

Zur Welt gekommen in Hall in Tirol.

Tirol werden Sie jetzt denken, was hat man da für Möglichkeiten?

Genau zwei! Entweder man gründet eine volkstümliche Band, und wenn es für die drei Akkorde halt nicht reicht wird man Schifahrerin.

Sie können jetzt raten. Was habe ich gemacht? Vergessen Sie nicht ich schaue jung und durchtrainiert aus.

Ja da liegen Sie mit dem Schifahren nicht verkehrt.

Beim Schifahren wäre es wichtig gewesen schnell zu sein. War ich nicht. Ich war dafür immer die Lustigste. Ja und weil alle gesagt haben, dieses Mädel mit dem Direktstangenkontakt hat keine Disziplin, gab es nur eine logische Konsequenz: die Katholische Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik.

Praktisch fünf Jahre freiwilliges Frauengefängnis.

Ein einziger Kampf ums Überleben und nach einem sehr kurzen Intermezzo mit der Spezies Kind, war dann sehr bald klar, dass diese Verbindung nur unglücklich enden würde und so habe ich noch rechtzeitig die Kurve kratzen können.

So, was könnte man denn jetzt noch mit seinem Leben anfangen? Ja, Theater habe ich mir gedacht.

Bei den meisten Theaterschülern war es ja so, kaum haben die Eltern gehört Schauspieler, da hast du noch gar nicht Ausbildung sagen brauchen, da war auch schon das Taschengeld gestrichen und das Testament geändert.

Wie auch immer, vier Jahre Schauspielschule ohne Taschengeld und ohne Prostitution überlebt, bei sämtlichen Produktionen mitgewirkt und jetzt ist die Zeit eindeutig reif für mein persönliches Schleudertrauma.